So lecker kann es aussehen.

Historisches

Nach Literaturangaben beschrieb schon Plinius in seiner “Hisaria Nuturalis” um 70 n. Chr. den Fang von Meerestieren mit Reußen ähnlichen Fangkörpern. Die Küstenfischerei gilt als die älteste Seefischerei. Sie verharrte ca. 2000 Jahre auf dem gleichen technologischen Niveau und beschränkte sich auf die Tiede-Zonen der Flüsse und Watten. Es war der Schlüssel zum Überleben der Küstenbewohner und galt als wichtigste Eiweiß Quelle, aber Wohlstand verschaffte sie nicht.

Die Nordseekrabben wurden zu der Zeit als Armeleuteessen bezeichnet. Der gezielte
Krabbenfang wird das erste Mal 1624 erwähnt. Bis zu dieser Zeit wurden die Krabben als Dünger
und Viehfutter verwendet. Erst viel später wurde entdeckt, dass die Krabben nach dem Kochen
essbar waren. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts galt es als untergeordneter Fang und wird
nicht weiter erwähnt. Der Fang wurde vor allem von der ärmeren Schicht der Bevölkerung zur
Selbstversorgung betrieben. Der Krabbenfang erfolgte zu Fuß bei Watt. Dazu wurden Schiebenetze verwendet, die an einem Rahmen mit Stiel befestigt waren. Sie wurden durchs flache Wasser oder durch die Priele gezogen. Zusätzlich fanden Reusen ihren Einsatz. Die aufgescheuchten Krabben wurden so im Netz des so genannten Schiebehammers gefangen. Die Verarbeitung der Krabbe erfolgte zu Hause. Sie wurden gekocht und von Hand entschält. Unter Umständen wurden die Krabben auf dem lokalen Markt verkauft.


Die Krabbenfischerei im heutigen Sinne entwickelte sich mit dem Aufkommen der Schleppnetz
Fischerei. 1865 wurde das erste Mal mit dem Schleppnetz vom Segelboot aus gefischt. Die Netze
wurden per Hand ausgeworfen und eingezogen. Dadurch vergrößerte sich der Aktionsradius und
die Fischerei in tieferen Gewässern, sowie bei Hochwasser war möglich. Das Netz wurde mit
dem Strom und durch Segelkraft über den Wattboden geschleppt. Die Krabben wurden direkt
an Bord gekocht. Dadurch verlängerte sich die Haltbarkeit und die Zeit auf See verlängerte sich.

Dadurch entwickelte sich nach und nach die Krabbenfischerei zu einem selbstständigen Berufszweig.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird dem Krabbenfang eine höhere Bedeutung zugeschrieben,
bedingt durch die Motorisierung und bessere Verkehrsanbindung der Häfen. Ab dieser Zeit fanden die Baumkurren Verwendung. Dabei werden rechts und links vom Schiff Schleppnetze an einem Gerüst über den Meeresboden gezogen. Dies führte zu Bekanntheit und Absatz der Krustentiere. Ab 1906 beginnt die Motorisierung der Kutter. Zunächst mit Hilfsmotor, bis 1950 die Besegelung komplett ersetzt wird. Dadurch entwickelt sich die Tiedenfischerei. Die Zeit auf See verlängerte sich und die Produktivität stieg an. Durch die weitere Modernisierung der Motoren und durch den Einsatz von Kühlmethoden an Bord war nun auch die Winterfischerei möglich. Es wurden immer mehr Krabben angelandet.

Zu Beginn wurden die Krabben in Heimarbeit von den Frauen der Fischer geschält. Durch die
steigenden Mengen wurde zunehmend die Familie mit eingespannt. Im Laufe der Zeit waren die
Kapazitäten nicht mehr ausreichend. Firmen lieferten Krabben in weiter gelegene Orte und holten sie danach wieder ab. Mit der Entwicklung der Kühlmöglichkeiten, sowie das Haltbar machen, wurden die Transportwege immer länger. Veränderung im Lebensmittelrecht sorgten Ende 1980 für Strukturwandel, die Heimarbeit verlagert sich ins Ausland. 1987 wurde erstmals in Polen entschält. Es begann die Auslagerung in Länder mit niedrigem Lohnniveau. 1991 wurde
dann das erste Schälzentrum in Marokko eröffnet.

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